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Spaniens Nationalgericht: Der Paella auf der Spur

28.06.2017

Oft kopiert und selten erreicht: Dies kann zweifelsohne für die als spanisches Nationalgericht verschriene Paella behauptet werden. Fast allerorts in südlichen Ländern gibt es die Reisspeise zu haben. Doch auch wenn die meisten Urlauber bereits eine Paella auf Reisen gegessen haben, das Original kennen die wenigsten. Dieses stammt nämlich aus Valencia und weist seine ganz individuellen Feinheiten auf.

Paella angerichtet auf hölzernem Tisch mit allerlei Beilagen
Die Paella zählt zu den beliebtesten Gerichten aus Spanien. Bildquelle: Goskova Tatiana – 572640955 / Shutterstock.com

Die Geschichte der Paella ist eigentlich schnell erzählt, auch wenn sich viele Mythen um das angebliche spanische Nationalgericht ranken. Erstmalig stand sie in Spanien zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert auf dem Speisezettel. Vor allen Dingen in ländlichen Regionen war die Paella bekannt, denn sie ließ sich sehr einfach zubereiten und setzte sich fast ausschließlich aus regional verfügbaren Zutaten zusammen.
Dies und insbesondere die daraus resultierende Möglichkeit, das gesunde und leckere Essen kostengünstig herstellen zu können, waren wohl die wesentlichen Gründe, weswegen die Paella kurze Zeit später auch außerhalb der ländlichen Regionen Valencias Anhänger fand und sich in die ganze Welt verbreitete, auch wenn die Iberische Halbinsel ihre Heimat bleibt.

Infografik über beliebtes spanisches Essen
Bild: Andere Länder, andere Sitten: Essgewohnheiten in Spanien. Bildquelle: tapito.de

Dies wiederum ist ein ganz wesentlicher Punkt, der insbesondere bei den Köchen der spanischen Ostküste von hoher Bedeutung ist. Die originale Paella gibt es nur in Valencia zu finden, auch wenn sie sich nur aus wenigen Zutaten zusammensetzt: Reis, Geflügel, frisches Gemüse, Safran und Olivenöl bilden die Grundbestandteile einer Paella.

 

Klar, auch in Jamie Olivers Rezeptküche darf die „Paella nach Jamie-Art“ nicht fehlen.

 

Doch mittlerweile gibt es unzählige Abwandlungen, die nahezu jeden individuellen Geschmack befriedigen können. Was Hobby-Köche bei der Zubereitung ihrer ganz eigenen Paella beachten sollten, Rezept-Tipps und die am besten gehüteten Geheimnisse des Nationalgerichts der Region Valencia verraten wir im Folgenden.

Traditionelle Paella kochen – diese Zutaten sollten im Haus sein

Wer sich fragt, was Paella eigentlich bedeutet, der mag womöglich selbst darauf kommen, sofern er sich an seine alten Latein-Stunden aus der Schulzeit erinnern kann. „Patella“ ist nämlich ein lateinischer Begriff, der eine große, flache Schüssel aus Metall beschreibt. 

Im Spanischen wandelte sich der Begriff dann zu „Paella“ und fand Eingang insbesondere im Katalanischen. Erst zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert setzte sich Paella dann als Begrifflichkeit für die „Metallpfanne“ durch, in der das heute bekannte Gericht zubereitet wurde.

Doch all dieses Wissen ist natürlich nicht von Bedeutung, möchte man seine ganz eigene Paella zu Hause kreieren. Viel wesentlicher ist vor allem eines: Alle Zutaten müssen frisch sein, Dosenware ist verboten. Dies allein soll schon das Grundgeheimnis der originalen Paella aus Valencia sein.

Dies wiederum bedeutet, dass die Zubereitung des spanischen Gerichts durchaus ins Geld gehen kann, insbesondere wenn Meeresfrüchte mit im Spiel sind. Auch deswegen lohnt es sich, auf Cashback-Aktionen bei Lebensmitteln zu achten. In diesen Fällen bietet sich ein Einkauf mit Prämien oder Rabatten der nicht ganz so günstigen Zutaten besonders an.

Für die traditionelle bzw. originale „Paella Valenciana“ sollten dann folgende Zutaten zur Verfügung stehen. Dabei gilt es aber zu beachten, dass sich auch das Originalrezept je nach Jahreszeit leicht wandeln kann:

  • Olivenöl
  • Reis
  • Hähnchenfleisch
  • Kaninchenfleisch
  • Grüne Bohnen („bachoqueta“)
  • Limabohne („garrofón“)
  • Safran
  • Artischocken (kein Muss)
  • Schnecken (kein Muss)

Wer es nicht ganz so genau mit der originalen spanischen Küche nimmt, der hat selbstverständlich die Möglichkeit, die traditionelle Paella nach eigenem Bedarf zu verfeinern. Wem es jedoch an Erfahrung fehlt, der sollte sich auch hier an den gängigsten Rezepten orientieren. Sehr gerne werden beispielsweise frischer Rosmarin und zerkleinerte Tomaten hinzugefügt.

Know-how: Dos and Don’ts der spanischen Paella-Küche

Noch ist kein Meisterkoch vom Himmel gefallen. Dennoch kann bereits mit ein wenig Aufwand und Geschick eine richtig gute Paella gelingen. Doch gerade dann, wenn man sich an Eigenkreationen wagt, kann viel falsch gemacht werden. Und besonders wer Gäste einlädt, der möchte natürlich ein schmackhaftes Essen servieren und sich nicht blamieren – auch nicht als unerfahrener Hobby-Koch.
Auch deswegen sollten einige Grundregeln der spanischen Küche – zumindest was die Zubereitung einer Paella anbelangt – eingehalten werden. Andernfalls wird aus dem eigentlich so mundfeinen Essen ein Graus, der womöglich auch den zukünftigen Appetit auf die Paella verdirbt.

  • Auf jeden Fall sollte nicht der Fehler begangen werden, eine Paella in einer „normalen“ Pfanne zuzubereiten. Dies klappt nicht. Was es braucht, das ist eine waschechte „Patella“, also eine besonders flache Pfanne mit großem Durchmesser. Auch sollte auf die Anzahl der Gäste geachtet werden. Ab drei Personen sollte der Durchmesser der Pfanne mindestens 40 cm betragen.

  • Gerade, wenn spanische Gäste zu Besuch sind, ist auch auf das Besteck Acht zu geben. Denn was viele nicht wissen: Die Paella wird direkt aus der Pfanne gegessen! Und das nicht mit Messer und Gabel, sondern mit dem Löffel. Auch deswegen ist bereits während der Zubereitung auf das Zuschneiden mundgerechter Stücke zu achten.

  • Viel hilft nicht immer viel. Gerade bei der Paella genügt es in der Regel, auf die wesentlichen Zutaten zu setzen und aus der Paella kein allzu buntes Allerlei zu machen. Ähnlich wie zu viele Köche den Brei verderben, gilt dieser Ausspruch auch für die Paella bei zu vielen Zutaten. Zudem gibt es einige Dinge, die keinesfalls in die Paella gehören. Dazu zählen zum Beispiel Erbsen, Zwiebeln oder auch die spanische Spezialität Chorizo. Im Übrigen eignet sich auch Basmatireis nicht für die Paella. Bitte immer Perlreis verwenden.

  • Beim Kochen der Paella sollten immer ein bis drei Gläser Wasser – je nach Größe der Pfanne – bereitstehen. Die Paella soll letztendlich kochen und nicht braten und im Fall der Fälle muss immer etwas Wasser hinzugeschüttet werden. Grundsätzlich kann mit einer Kochzeit zwischen 20 und 30 Minuten gerechnet werden. Auch deswegen sollte man immer genügend Zeit einplanen. Auch wenn die Paella relativ einfach zu machen ist, benötigt sie ihre Zeit, um perfekt zu werden.

So einfach kann es sein, eine leckere und originale Paella zuzubereiten. Wer es sich dennoch nicht zutraut, seine eigene Paella zu kreieren, der findet in Deutschland zahlreiche spanische Restaurants. Oder er verbindet seinen nächsten Spanien-Urlaub mit einem Besuch in Valencia. Denn ein Besuch in der autonomen Valencianischen Gemeinschaft, ohne eine Paella gekostet zu haben, ist undenkbar.

 

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